Zum Abschluss nochmal den Tabellenzweiten erlegt!

Wenn unsere erste Mannschaft mal im Herbst 2015 so gespielt hätte wie Anfang 2016, wäre der Aufstieg in die Oberliga NRW perfekt gewesen. Am letzten Spieltag wurde KS Iserlohn mit 4,5:3,5 nach Hause geschickt, immerhin der aktuelle Tabellenzweite der NRW-Klasse! In der Tabelle trennen Kamen am Ende nur 2 Mannschaftspunkte vom 1. Platz! Aber wir wollen mal nicht vermessen sein, denn wir können auch anders. Die Niederlage gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Werther war sowas von verdient. Wir sind einfach völlig unberechenbar.

Nach zwei zügigen Remisen von Hansi Himmel und dem Vereinsvorsitzenden Thomas Traunecker geschah das Unglaubliche: Der Gegner von Udo Seepe lehnte dreimal das Remis ab, obwohl er keineswegs besser stand!! So musste Udo letztlich erstmals in dieser Saison eine Niederlage einstecken. Dafür schlugen aber andere zu: Jens Lütke, Heinz Georg und Frank Kleinegger besiegten ihre Gegner in großem Stil und Dr. Christian Weidemann steuerte noch ein Remis bei. Damit hat Christian tatsächlich seit 3 Jahren am ersten Brett nicht mehr verloren!! Und das, obwohl er als frischgebackener Vater bestimmt nicht mehr so gut wie früher schlafen kann. Was würden wir nur ohne ihn machen… Die Niederlage von Stefan Schulze-Bergcamen tat dann auch nicht mehr weh.

Jens Lütke – Rene Kramps

Pos43

31. Sf3!! Tf5 32. Dxf5 Dc1 33. Se5! Tf8 34. Sf7+ Kg8 35. De6! h4 36. Sh6++ Kh8 37. Dg8+! Txg8 38. Sf7 matt!

Jürgen Messarius – Heinz Georg

Pos42

29. Lxd6+ ? Darauf hatte Heinz nur gewartet: … Txd6 30. Dxe5 Df5+!! mit lautem Schachgebot quer durch den Saal. Schwarz gewann eine Figur und die Partie.

Frank Kleinegger – Bertram Kind

Pos46

Ld5! (oder La2 oder Lg8) Zugzwang und aus die Maus.

Boah ey! Können wir spielen! Nur leider nicht immer…

3:3 gewonnen! Jugendmannschaft in der zweiten Liga!!

Unsere U20-Jugendmannschaft ist erstmals in die NRW-Liga aufgestiegen!

Das ist gleichbedeutend mit der 2. Liga in Deutschland. Wow!

Felix Georg legte mit Schwarz gleich los wie die Feuerwehr:

Pos38

23. Dd2?

Sxc4 wäre jetzt schon nicht schlecht, aber Felix spielte noch stärker:

23. … Txe6!! -+ 24. Lc3 Tg6 25. Lxa5 bxa5 26. Dxa5 f4 27. Kh2

Pos39

… Txg2+!! und Matt in 5 Zügen. Weiß gab auf.

Dominik Riemer erreichte ein Remis, Chris Huckebrink machte am ersten Brett ebenfalls Remis.

Als sich jedoch Jan Lukas Späh und Yannik Rumpf geschlagen geben mussten, sah es doch wieder schlecht aus. Jan Schulte hatte 2, dann sogar 3 Bauern weniger und stand auf Verlust. Aber der Gegner weigerte sich einfach, noch weiteres Material zu tauschen. Jan (mit Schwarz) schickte nun alle restlichen Figuren zum gegnerischen Königsflügel und dann schlug es ein:

Pos41

42. … Lxh3! Weiß gab sofort auf, denn er wird Matt.

Dadurch war das 3:3 perfekt und in einem solchen Fall wird die Berliner Wertung herangezogen. Die Siege an den höheren Brettern zählen mehr als die Siege an den hinteren Brettern. Und da Felix an 2 und Jan an 4 gewonnen hatten, reichte das, denn nur die Bretter 3 und 6 hatten verloren.

Also kann unsere U20-Jugendmannschaft in der nächsten Saison in der Zweiten Liga des deutschen Schachbundes starten. Herzlichen Glückwunsch an Hubert Meschedes Jungs, der das ganze leider nicht persönlich verfolgen konnte, da er zurzeit im Krankenhaus liegt.

Aber nach diesem tollen Erfolg deiner Schützlinge wird deine Genesung jetzt bestimmt viel besser verlaufen, Hubert. Gute Besserung!

Viererpokal: Nach großem Kampf ausgeschieden

So weit wie in der vorigen Saison (bis unter die letzten 32 von Deutschland!) ist Kamen diesmal im Viererpokal nicht gekommen: Schon in der ersten Runde auf NRW-Ebene musste Kamen sich geschlagen geben. Gegen Regionalligist Gütersloh gab es eine 1,5:2,5-Niederlage. Das lag vor allem daran, das die meisten Spieler der ersten Mannschaft keine Lust hatten, nach Beelen (Vorort von Warendorf) zu fahren, um sich dort ein Wochenende um die Ohren zu hauen. So musste eine Notelf los, um die Kamener Fahne hochzuhalten. Jens Lütke und Udo Seepe hatten sich als einzige der Topspieler bereiterklärt, mitzumachen und die beiden wurden durch Marcel Koch und Felix Georg ergänzt. Die Gegner aus Gütersloh waren dagegen durch 4 Spieler oberhalb DWZ 2000 vertreten.

Udo Seepe machte nach relativ kurzer Zeit Remis, weil Jens Lütke am ersten Brett zu der Zeit sehr gut stand und an den hinteren beiden Brettern noch alles okay war. Dann jedoch passierte Marcel Koch ein schwerer Fehler Marke Tor des Monats und der Vorteil von Jens verflüchtigte sich immer mehr. Felix Georg besiegte nach über 5 Stunden seinen Gegner dann doch im Turmendspiel und jetzt hing alles an Jens. Unentschieden reichte wegen der Berliner Wertung nicht, also musste er mehrere Dauerschachmöglichkeiten auslassen. Er kämpfte fast 7 Stunden lang heroisch, konnte dann aber die Niederlage doch nicht abwenden.

Immerhin konnte ein Kamener einen Sieg einfahren: Felix Georg holte sich seinen dritten 2000er-Skalp im Turmendspiel (Übrigens immer mit Schwarz). In dieser Form ist Felix durchaus ein Kandidat für unsere erste Mannschaft.

Dennis Janyska – Felix Georg

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47. … Te5! 48. Kd4? Txe4+ 49. Kxe4 Kc5 50. Kd3 Kb4 51. Kd4 a5! 52. c5 Kxa4 53. Kc4 Ka3 54. Kc3 a4 -+ und Schwarz gewann.

Übrigens konnte Weiß mit 48. a5! die Partie noch remis halten. Denn dann hat Schwarz nicht mehr das notwendigen Tempo aus dem 51. Zug. Und das Turmendspiel ist nach 48. … Tax5 trotz Mehrbauer für Schwarz wohl nicht zu gewinnen.

Es gibt also doch einen Georg, der Endspiele gewinnen kann…

 

 

Bezirksblitzmeisterschaft 2016

Beim traditionellen Ostereierblitz in Hamm, gleichzeitig auch die Bezirksblitzmeisterschaft des Schachbezirks Hamm, nahmen gleich 10 Kamener teil. Insgesamt machten 44 Schachspieler mit. Jens Lütke wurde Dritter und gewann einen Pokal. Chris Huckebrink erreichte den 8., Heinz Georg den 10. und Felix Georg den 14. Platz. Bekannt und beliebt ist das Turnier dadurch, das jeder Sieg (oder 2 Remis) ein buntes Osterei gewinnen.DSCN0084DSCN0087

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Franks Superzug

Beim Mannschaftssieg über den Kölner SK Dr. Lasker überraschte unser Frank Kleinegger seinen Gegner in (fast) verlorener Stellung:

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Weiß (Bernhard Nagel) zog 48. Lf3?  (Ld3 hätte gewonnen) und war sich seines Sieges bei zwei verbundenen Freibauern sicher. Nach dem nächsten Zug fiel er jedoch fast vom Stuhl. Frank fand mit Schwarz den Remiszug, der den Mannschaftskampf gewann! Findet Ihr ihn auch? (Lösung siehe unten)

 

 

 

 

 

 

 

Lösung: 48. … Le1+ !! und es verbleiben ungleichfarbige Läufer: 49. Kxe1 Lxf3

Danach hielt Frank locker das Remis fest.

Supersieg unserer ersten Mannschaft!

Das sollte doch jetzt der Klassenerhalt gewesen sein:

Mit 4,5 : 3,5 siegte unsere 1. Mannschaft bei Dr. Lasker Köln und weist jetzt vor der letzten Runde 8:8 Mannschaftspunkte auf.

Und das trotz chaotischer Vorbereitung: Um 6.15 Uhr (!) sagte Chris Huckebrink telefonisch ab. Um 8.00 Uhr wurde festgestellt, dass der eigentlich vorgesehene Zug RE 1 eine halbe Stunde Verspätung hat und Heinz deshalb doch mit dem Auto fahren musste. Und einen Parkplatz in Köln zu finden war für Ralf Kilian schlicht hoffnungslos. Er musste mit 17 Minuten Verspätung beginnen! Aber auch schon wie beim Heimspiel gegen Emsdetten wurde trotz Organisationschaos ein Sieg eingefahren. Vielleicht sollten wir zu Anfang immer etwas Hektik einstreuen…

Lediglich der sehr kurzfristig eingesprungene Marcel Koch verlor nach großem Kampf, aber Heinz Georg und Udo Seepe gewannen jeweils überzeugend. Bei weiteren 5 Unentschieden reichte das zum knappen Gewinn.

Es gab jedoch auch bange Momente zu überstehen: Jens Lütke und Frank Kleinegger standen zwischendurch ziemlich bedenklich. Jens fand aber mit wenig Zeit in einer wilden Stellung die richtigen Züge zum Remis und Frank sah mit Minusbauer zum Glück den rettenden Trick, um in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern zu kommen.

Alle anderen ließen nichts anbrennen und dann war der Jubel groß. Der Klassenerhalt ist zwar noch nicht hundertprozentig sicher, aber bei 2 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge ganz nah.

Partien aus dem Mannschaftskampf gegen Wuppertal

Was alles im Kampf gegen den Tabellenführer der NRW-Klasse aus Wuppertal passiert ist oder hätte passieren können, ist ungewöhnlich. Von einer knappen Niederlage bis zu einem hohen Sieg war alles möglich.

Brett 4: Hansjörg Himmel - Benjamin Ries

Brett 4: Hansjörg Himmel – Benjamin Ries

Zuerst die schöne Schlusskombination von Hansjörg Himmel mit Weiß gegen Benjamin Ries (DWZ 2164):

Es darf jedoch nicht verschwiegen werden, das der Gegner zuvor schon mal locker die Qualität hätte gewinnen können. Da hat Kamen Glück gehabt.

Aber die ausgelassenen Möglichkeiten der Kamener waren viel häufiger.

Deshalb hier die Tore des Monats (es sind gleich 4!): Die Namen werden nicht genannt, aber man weiß sowieso, wer das war, hihi…

Tor ⚽:

Tor ⚽⚽:

Es geht noch schlimmer:

Tor ⚽⚽⚽:

Merke nochmal : Die Türme gehören hinter die Freibauern!

Tor ⚽⚽⚽⚽:

Also ein Spieltag der verpassten Möglichkeiten!

4:4 gegen Tabellenführer!

Schon wieder ein nervenaufreibender Mannschaftskampf in der NRW-Klasse. „Normal“ machts unsere erste einfach nicht:

Ziemlich schnell war klar, das wir dem Aufstiegsfavoriten vom Bahn-SC Wuppertal Paroli bieten können. Wir hatten sie ja auch schon im Viererpokal rausgeworfen!

Kamen stand eigentlich an allen Brettern gut. Nach einem schnellen Remis von Udo steuerte auch Ralf Kilian ein Unentschieden bei. Das erste Angebot hatte er noch abgelehnt. Beim zweiten mal war aber nichts mehr herauszuholen. Dann schlug Frank Kleinegger zu: Mit Schwarz haute er den bis dato erfolgreichsten Spieler der Liga regelrecht aus dem Anzug! Das war schon mal recht beruhigend, zumal immer noch niemand schlecht stand. Bei Dr. Christian Weidemann war es wieder sehr wild geworden und man wusste überhaupt nicht, wer da eigentlich besser stand. Jetzt übersah Jens Lütke aber leider eine Springergabel und musste sich strecken. Beim Zwischenstand von 2:2 war zumindest das 4:4 wahrscheinlich. Vielleicht sogar mehr…

Chris Huckebrink stand riesig, Heinz Georg besser (er hatte schon zweimal Remis abgelehnt) und Hansjörg Himmels Gegner stellte zum Glück statt den Gewinnzug zu machen die Qualität ein. Und wie es in Kamen wohl so üblich ist, endete keine dieser Partien so, wie man es erwarten sollte: Hansi gewann, aber Chris verlor seine gewonnene Stellung leider doch noch… (3:3) Christian machte jetzt Remis und die Verantwortung lastete jetzt auf Heinzens schmalen Schultern. Nach fast 6 Stunden stand aber auch hier fest, das man dieses Turmendspiel nicht mehr gewinnen konnte und er musste einer dreimaligen Zugwiederholung zustimmen.

Immerhin 4:4 gegen den Tabellenführer. Vorher wären wir alle damit zufrieden gewesen, aber nachher…

Der Tor des Monats

In den Mannschaftskämpfen der letzten Zeit konnten in der Kategorie „Tor des Monats“ gleich mehrere Kamener mit ausgelassenen Möglichkeiten glänzen. Aber nachfolgende Stellung überzeugte die Redaktion doch am meisten. Unser „N.N.“ hat mit Schwarz laut Computer gleich 10 verschiedene Züge, in denen er sich 2 Mehrbauern sichert und damit vor dem Sieg steht.

Pos26

Aber was zog er in aufkommender Zeitnot mit Schwarz?

34. … Sc6?? 35. exd6 Sxd4 36. Kxd4 Ke6 37. c5! (oops…) Lb7 38. Sc4 und das war nicht mehr zu gewinnen. 30 Züge später kam das Remis.