Der arme, aber kreative Vorsitzende, oder: Es fehlt im Schachverein einfach der Humor

Jubiläum im Verein, aber kein Geld. Also musste mal wieder eine Tombola herhalten damit wenigstens ein paar Mark für Vereinsabgaben, Turnierstartgelder, für die Jugendarbeit usw. hereinbekommt.
Die Bestückung der Tombola übernahm der 1. Vorsitzende persönlich und alle waren über die angekündigten Preise erstaunt.
Erster Preis: Eine kombinierte Schiffs-Bahn-Bus- und Wanderreise von einer Woche. Zweiter Preis: Eine der beliebten Butterfahrten.
Dritter Preis: Eine Schlossbesichtigung von hohem kulturellen Wert.
So wurden bei der Jubiläumsrede des Vorsitzenden die Preise und der Kauf der Lose schmackhaft gemacht.
Es wurde ein gelungener Abend und da alle Mitglieder um die Ebbe in der Kasse wussten, geizte keiner mit dem Kauf der Lose, von denen jedes eine Mark kostete. Der Gewinner des ersten Preises bekam ein Kuvert überreicht, auf dem folgendes stand:
Wandern Sie bitte bis zur nächsten Bushaltestelle, fahren Sie bitte mit dem Zug eine Station bis zum nächsten Rheinhafen, besteigen Sie dort die Fähre, setzen über den Rhein und kommen mit dem nächsten Bus wieder ins Spiellokal.
Alles zusammen dauerte vielleicht eine Stunde. Dabei lag ein Fünfmarkschein fürs Fahrgeld.
Der zweite Preis bestand darin, dass sich beim Sohn des Gastwirtes ein Dreirad geliehen wurde. Der Preisträger bekam ein Tellerchen mit Butter in die Hand gedrückt und durfte drei Runden im Saal fahren.
Der dritte Preis war der Höhepunkt: Man überreichte dem Gewinner ein hochwertiges Vorhängeschloss aus edelstem Metall und kunstvoller Verarbeitung, welches er bis zum nächsten Spielabend zur Besichtigung mit nach Hause nehmen durfte. Dem Gewinner des ersten Preises wurde noch gesagt, dass er seinen Gewinn in einer Woche durchführen könne.
Der Saal tobte vor Lachen, nur die Frau eines der Mitglieder sagte etwas von Unverschämtheit, die war aber nicht aus dem Rheinland, so zwischen Düsseldorf und Köln, wo Lachen und Frohsinn noch vor Schach kommt.

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