Wer von dem 6 : 2 Sieg von Kamen II gegen den Mitaufsteiger Rochade Eving hört, könnte erstmal von einem Kantersieg ausgehen, doch verlief heute nicht viel in normalen Bahnen.
Komplett angetreten wollten wir gegen unsere „Abstiegskonkurrenten“ einfach einen hohen Sieg einfahren. Doch dass im Schach alles passieren kann, zeigte sich bereits kurz nach Spielbeginn. Da Thomas und sein Gegner beide nicht gut mit den ergonomisch geformten Stühlen an den niedrigen Klassenzimmertischen klarkamen, wurde am ersten Brett bereits nach 6 Zügen remisiert. Vom Ergebnis her ist daran von unserer Seite aus auch nichts auszusetzen, allerdings hätte man die Räumlichkeiten eventuell mit dem zeitgleich beginnenden Mannschaftskampf von Eving III im Nachbarraum tauschen können (wo auch einige jüngere Schachfreunde spielten), welcher über höhere Tische und Stühle verfügt!?!
In besserer, aber unklarer Stellung wurde Felix dann ein Remisgebot unterbreitet, welches er nach Rücksprache auch annahm. Neuer Stand: 1 : 1
In der Folge gewann Dirk souverän seine Partie und auch Christian fuhr, wenn auch etwas überraschend schnell, nach besserer Stellung einen vollen Punkt ein. Nun stand es also 3 : 1 für Kamen.
Allerdings waren die Stellungen von Stefan und Jochen eigentlich hoffnungslos verloren, während Dieter eine Gewinn- und Marcel eine eher unklare Stellung aufwiesen.
Nun gab Dieter leider einen schönen Freibauern „für umsonst“ ab und Marcel, der im skandinavischen Wikingerangriff mit einem Läuferopfer auf g4 seine Gegner bereits darniederliegen sah, wählte die falsche Mattidee und nach dem einzig möglichen Verteidigungszug von Weiß verpuffte der komplette Angriff und er verblieb just mit einer Minusfigur, was im Verlust mündete.
Das Schachuniversum bemühte sich jedoch um Ausgleich, denn Jochens Gegner hielt nichts von Positionsspiel und sicheren Mattbildern. Er verhalf Jochen zwangsweise zu einer immer besseren Stellung und nachdem er die Brechstange in Form eines Qualitätsopfers einsetzte, blieb ihm zum Schluss nur noch ein verlorenes Endspiel. Auch Stefans Gegner überriss seine Partie. Unserem Agrarökonom gelang es zwei verbundene Freibauern am Damenflügel zu bilden, die Siegesgewiss immer weiter vorpreschten. Hier stand unser erster Mannschaftssieg fest: 5 : 2 für Kamen!
Doch auch Dieter wollte seinen Punkt. Nach dem kleinen Aussetzer spielte er sein Endspiel gewinnbringend weiter und befand sich kurz vor der zweiten Zeitkontrolle (60 Züge), als auffiel, dass sein Gegner es nach dem 40ten Zug offenbar nicht für nötig errachtete die Notation weiterzuführen und erst nach Ansprache seines Mannschaftsführers die Notation auf seine Zeit nachholte. Zum Schluss streckte er dann auch die Waffen, wodurch Kamen II mit 6 : 2 über Rochade Eving triumphierte.
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Herzlichen Glückwunsch,
die Regionalliga rückt näher :-)))
super
Thomas Traunecker
„Eigentlich hoffnungslos verloren“ war meine Partie überhaupt nicht, sie gab halt nur abwechselnd beiden Seiten die Chance, Fehler zu machen. Mauerschach war dies nicht.
Hier half nur genug Zeit zu investieren, die ich zu wenig hatte.
Aber Kopf hoch, wieder 2 Punkte für den Klassenerhalt gesammelt.
Tolle Leistung, Leute!
Der ganze Verein ist stolz auf Euch.
Wie Ihr Eure Gegner verprügelt, ist wirklich sehenswert.
6:2 in der Verbandsliga! Man erkennt Euch ja gar nicht wieder.
Seid Ihr wirklich die gleichen, die sich vor zwei Jahren noch in der Bezirksliga abgequält haben?