Gelungener Saison-Auftakt für Kamen 2

Bereits letzten Sonntag konnten wir in unserem ersten Mannschaftskampf, mit einem 5-3-Sieg gegen den Dortmunder SV, erfolgreich in die neue Saison starten.

Den Grundstein legte Thomas mit einem Remis an Brett 1 gegen den Fernschach-Großmeister Ralph Mallée. In einer sizilianischen Alapin-Variante spielte er fehlerfrei und so kam es zu im 20. Zug zur folgenden Entscheidungsstellung: Nach 2¼ Stunden wollte sein Gegner die Auflösung der Stellung vermeiden und bot nach Td1-c1 die Punktteilung an. Nach einigem Überlegen nahm Thomas an – die möglichen Abwicklungen erlauben zwar einen schwarzen Bauerngewinn, aber die Stellung bietet beiden Seiten einige Möglichkeiten.
Neuer Spielstand: ½-½.

Nicht ganz eine Stunde später dann der erste volle Punkt für uns. Felix am 2. Brett sprang seinen Gegner im Benoni von Anfang an an und behielt den scharfen Spielstil das Spiel über aufrecht. Zunächst mit Raumgewinn gefolgt von einem durchschlagenden Königsangriff hatte sein Gegner nur eine Chance das Spiel zu halten – was beiden aber erst in der Analyse auffiel. Im 26.  Zug fand Felix dann den direkten Gewinnzug und wickelte die Partie effizient in ein gewonnenes Endspiel ab (welches sich sein Gegner aber nicht mehr zeigen lassen wollte):
Nach 25. … Lg7-h6 26. Sg4 hxg4 27. Lxh6 Dd7 28. Dg7+ Dxg7 29. fxg7+ Kg8 30. gxf8=D+ Txf8 31. Txf8+ Txf8 32. Lxf8 bleibt ein Turm mehr und das 1½-½ für Kamen übrig.

Und auch Jochen konnte an Brett 3 seinen Gegner zunächst dominieren. Nach einer ruhigen Damenbauerneröffnung erspielte er sich einen Raumvorteil, setzte aber mit der falschen Idee fort. Zum Glück half aber sein Gegner mit und übersah zunächst im 23. Zug einen taktischen Bauerngewinn für Jochen und 9 Züge später auch den spielbeendenden Figurengewinn. So stand nach 3½ Stunden eine 2½-½-Führung für uns auf dem Papier.

Mit Blick auf die noch laufenden Spiele, einer Stellung mit Chancen auf alle 3 Ergebnisse und fortgeschrittener Zeitnot steuerte Jan Lukas um Viertel vor 6 ein remis an Brett 5 zum 3-1-Zwischenstand bei. Im Londoner System mit moderner Variante Sh5 entstand eine asymetrische Bauernstruktur (Zentrum gegen Damenflügel). Auch wenn die schwarzen Bauern später festgelegt waren gab es doch Chancen, z. B. für ein Spiel gegen den weißen Monarchen über eine offene F-Linie.
Zwar übt Jan Lukas hier doch spürbaren Druck auf die weiße Königsstellung aus, doch auch die Möglichkeiten des Gegners sind da. Und nicht nur die Stellung rechtfertigte ein Remis, denn am Nachbarbrett …

sammelte Dirk keine 5 Minuten später den 4. Brettpunkt für uns ein. Auch Dirk attackierte munter den gegnerischen König und seine beiden Springer stellten den Gegner vor manches Problem. Schon im 17. Zug hätte er die Partie wesentlich kippen können:
Nach 16. … h6 hätte 17. Txd8+ Dxd8 18. Sxe6 fxe6 19. Dxe6+ Kh7 20. Df7+ Sg7 21. Sf6+ Kh8 22. Dxg6 in ein deutlich bessers Endspiel gemündet. Dirk sah nach Kh8 leider die Fortsetzung nicht und spielte deshalb den Springer zurück, doch den Druck behielt er auch in der Folge aufrecht, was später von Figuren- und Partiegewinn belohnt wurde.

Auch bei mir sah es sehr lange gut aus. Nach der Eröffnung konnte ich meinem Gegner einen Raumvorteil abnehmen und die Partie kippte langsam immer weiter Richtung Punktgewinn. Die richtige(n) Fortsetzung(en) fand ich leider nicht, bzw. spielte ich nicht aggressiv genug. So hatte ich z. B. hier
nach 14. … h6 die Möglichkeit mit 17. Tc1 den Druck noch zu steigern oder einer falschen Erwiderung auf die Drohung Sb5 die Partie früh zu entscheiden. Ich wählte aber Le3 und gab dem Gegner nach und nach mehr Raum. In für uns beide höchster Zeitnot (je 3-4 Minuten für 12 Züge) spielte ich dann ein Figurenopfer für verbundene d- & e-Freibauern, auf die mein Gegner in der kurzen Zeit nicht die richtige Widerlegung fand. So war der Kampf schon vor der Zeitkontrolle beim Stand 5-1 für uns entschieden.

Leider hatten unsere beiden Ersatzleute kein Glück. Während Thomas an Brett 7 eine sehr ruhige Partie spielte und in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern gegen den gegnerischen „guten schlechten Läufer“ nach langem Kampf den kürzeren zog, griff auch Reiner an Brett 8 den gegnerischen König von Anfang an. Im Laufe des Spiel verlor der Angriff jedoch an Kraft und eine notwendige Stellungsverschärfung wurde übersehen, sodass sein Gegner die Möglickeit bekam partieentscheidend zu kontern.

Auch wenn wir gleich zu Beginn der Saison krankheitsbedingt mit 2 Ersatzspielern antraten, ist es ein wichtiger Sieg für uns nach dem Corona-Aufstieg am grünen Tisch. So kann es gerne weitergehen! Und nach den rund 1,5 Jahren Zwangspause ist es schön mit den bekannten Gesichtern wieder zusammen in einer Mannschaft zu spielen!!!

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Eine Antwort zu Gelungener Saison-Auftakt für Kamen 2

  1. Chris Robin Huckebrink sagt:

    Glückwunsch euch ! 🙂

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